2. Kaltenborn-Evjenth OMT Conference 15- 17. September 2017 Ciechocinek

Vom 15- 17. September fand im polnischen Kurort Ciechocinek die 2. Kaltenborn-Evjenth OMT Conference statt.

Eingeladen waren Repräsentanten des Kaltenborn-Evjenth OMT aus 22 Nationen. Österreich war mit 5 Teilnehmern eines der Länder mit der größten Teilnehmerzahl.

Dem Vorstand des K-E OMT mit dem österreichischen Mitglied Andreas Gattermeier ist es gelungen, einen wirklich hochklassigen Kongress zu organisieren, wobei diesmal neben angeregten Diskussionen um die Weiterentwicklung des Manualtherapie-Konzeptes der fachliche und praktische Teil einen großen Stellenwert hatte.

Die Themenkomplexe orientierten sich an den großen inhaltlichen Richtungen des Kaltenborn/Evjenth OMT Konzeptes: Gelenkstechniken (Manipulation/Mobilisation), myofasziale Techniken, Neurodynamik und Trainingslehre. Nach einem Theorieteil, der neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und einheitliche Unterrichtsstandards enthielt, folgte immer ein gleich langer praktischer Teil.

Nach einem einleitenden Vortrag von Karol Szapel über seine Forschung zum Verhalten der Gelenksflüssigkeit bei Mobilisation und Manipulation demonstrierte – als österreichischer Beitrag – Andreas Gattermeier Manipulationstechniken an der HWS.

Einen großen Beitrag leistete die spanische Gruppe um Césare Hidalgo von der Universität in Zaragoza: Die Physiotherapeutin Dr. Elena Bueno konnte neue Techniken zur Behandlung des Carpaltunnelsyndroms mit ihren Studien zur Wirkung und Behandlungsdauer belegen. Pablo Fanlo zeigte am Beispiel einer Verletzung der Wadenmuskulatur den myofaszialen Behandlungsaufbau und konnte eindrucksvoll anhand von Ultraschallstudien zeigen, dass die demonstrierten myofaszialen Behandlungstechniken genau mit der jeweiligen Wundheilungsphase korrelierten und daher eine dem Heilungsverlauf angepasste Dosierung ermöglichten.

Den Abschluss bildete der Block Trainingslehre. Lasse Thue instruierte gewohnt professionell globale und lokale Stabilisationstechniken und Selbstübungen anhand des Beispiels einer instabilen HWS.

Im Rahmen der Konferenz wurden auch die ersten internationalen Instruktorenprüfungen durchgeführt.

Der Konzeptgründer Prof. Freddy Kaltenborn ließ es sich trotz seiner bereits 94 Jahre nicht nehmen, persönlich am Kongress teilzunehmen und er präsentiere sogar eine Variante der LWS Manipulation mit einem Beckengurt.

Zusammenfassend muss man den Organisatoren ein großes Lob für die rundum gelungene Veranstaltung aussprechen. Vor allem der große Anteil an praktischem Üben kombiniert mit der Tatsache, dass nur Instruktoren zu dem Kongress zugelassen waren, bot die Möglichkeit des Trainings auf einem sehr hohen Niveau, das sonst wohl nur sehr selten zu erreichen ist.

Wir freuen uns schon sehr auf den nächsten Kongress in 2 Jahren, der voraussichtlich in Nordamerika stattfinden wird und für ein größeres Publikum – OMT Therapeuten – ausgeschrieben wird.

Heimo Just, MSc

 

Die österreichischen Teilnehmer (von li. nach re.): Rudolf Raschhofer, Andreas Gattermeier, Heimo Just, Ingrid Brauchart, Lydia Stelzer

Prof. Freddy Kaltenborn

Vorstand K-E OMT

Prüfungskommission

LWS Traktion mit Beckengurt (Dennis Morgan)